Pressemitteilung -
Frostalarm am Fuß: Das Raynaud-Syndrom
Vor allem Frauen und ältere Menschen kennen das Gefühl fröstelnder Füße und Hände, sobald es draußen kalt wird. Ein Grund zur Sorge ist das nicht, eher eine völlig normale Reaktion des Körpers auf äußere Temperaturreize. Reagieren die Gefäße jedoch krampfhaft und mit Schmerz auf Kälte, kann dies auch Symptom einer Erkrankung sein.
Stellen Sie sich vor, es ist Winter und Sie stapfen ohne Strümpfe und Schuhe an den Füßen durch den tiefen Schnee. Läuft Ihnen bei diesem Gedanken nicht ein kalter Schauer über den Rücken? Wahrscheinlich schon. Naturgemäß frieren wir Menschen, sobald unsere Haut mit kalten Flächen in Kontakt gerät. Der Grund ist, dass unsere Haut für die Temperaturregulation eine wichtige Rolle spielt. Dazu gehört, dass der Körper über die Haut Wärme an die Umwelt abgibt, wenn die Temperatur der berührten Fläche deutlich unter der Körpertemperatur liegt.
Der Ausgleich des Temperaturgefälles durch den Berührungskontakt wird auch als direkte Wärmeleitung bezeichnet. Bei Hunden zum Beispiel ist dies anders. Sie fühlen sich im Schnee auch ohne Stoff an den Pfoten pudelwohl. Warum, fanden zuletzt japanische Wissenschaftler heraus. Sie vermuten des Rätsels Lösung darin, dass Bellos Blut anders zirkuliert. So verwende der Kreislauf des Hundes warmes, sauerstoffreiches Blut, um das abgekühlte Blut in der Pfote rasch aufzuwärmen, bevor es in den zentralen Blutkreislauf gelangt und den Körper auskühlt. Kalte Gliedmaßen sind also beim Menschen in den allermeisten Fällen eine völlig normale Reaktion auf die Umwelttemperatur. Frauen sind übrigens häufiger betroffen als Männer. Dies mag daran liegen, dass das weibliche Geschlecht oft weniger wärmende Muskelmasse besitzt, eher zu einem niedrigen Blutdruck neigt und stärker hormonellen Wechselwirkungen unterliegt.
Krankheitsbedingte Ursachen
Aber Vorsicht! Fröstelnde Glieder können auch eine krankhafte Form annehmen. Ein Beispiel hierfür ist das Raynaud-Syndrom, das vor allem die Finger, aber auch die Zehen betrifft. Bei dieser Gefäßstörung ist es so, dass sich die Arterien in den betroffenen Extremitäten bei Kältekontakt krampfartig zusammenziehen. Das Blut entweicht, und die Haut nimmt zunächst eine blasse, aufgrund des Sauerstoffmangels schließlich eine blaue Färbung an – oft verbunden mit Gefühllosigkeit in den Fingern oder Zehen. Der Gefäßkrampf kann bis zu einer halben Stunde andauern. Fließt das Blut dann zurück in die Glieder, röten sich diese und schmerzen. Auch intensive Gefühlsregungen und Stress können die Symptome auslösen.
Das Raynaud-Syndrom wird in zwei Formen unterschieden: Bei der primären Form, an der vor allem junge Frauen zwischen 20 und 40 Jahren erkranken, ist die Ursache nicht bekannt. Man spricht von einer atypischen Form. Die Symptome sind in diesem Fall zwar unangenehm, aber nicht bedrohlich, und gehen im Alter meist zurück. Anders das sekundäre Syndrom: Es betrifft Frauen und Männer gleichermaßen und unabhängig von ihrem Alter. Der sekundären Form kann eine Autoimmunerkrankung zugrunde liegen, zum Beispiel entzündliches Rheuma, Bindegewebserkrankungen wie Sklerodermie oder neurologische Erkrankungen wie zum Beispiel Multiple Sklerose oder Nervenentzündungen.
Auch Erkrankungen der Gefäße können das Raynaud-Syndrom hervorrufen. Eine andere mögliche Ursache liegt in der Berufstätigkeit der Betroffenen. Vibrierende Geräte wie zum Beispiel Presslufthämmer können über Jahre ebenfalls das Syndrom auslösen. Schließlich spielt der Kontakt mit Schwermetallen oder Düngemitteln sowie die Einnahme von Medikamenten wie Mittel gegen Bluthochdruck eine mögliche Rolle beim Auftreten des Raynaud-Syndroms. Die Ursachen der primären Form des Syndroms lassen sich bislang kaum behandeln. Allerdings ist es möglich, eine Linderung der Symptome zu erzielen. Dazu gehört insbesondere, Kältereize zu vermeiden und sich sportlich zu betätigen, denn Bewegung fördert die Durchblutung. Gegen Stress als Ursache kann autogenes Training helfen.
Tipps gegen kalte Füße:
- Wechselbäder: Tauchen Sie Ihre Füße etwa fünf bis zehn Minuten in warmes Wasser und danach schnell für etwa 15 Sekunden in kaltes Wasser. Wechseln Sie zwei- bis dreimal zwischen kalt und warm und beenden Sie die Anwendung mit kaltem Wasser.
- Auch Saunabesuche sind bei kälteempfindlichen Händen und Füßen empfehlenswert. Der Wechsel von heiß und kalt trainiert auch hier die Blutgefäße. Die kalte Dusche als Abschluss ist das beste Mittel, die Durchblutung kräftig anzukurbeln.
- Wärmeprodukte: Gegen kalte Füße sind Kräuter gewachsen. Extrakte aus Paprika und Ingwer zum Beispiel enthalten Inhaltsstoffe, welche die Wärmerezeptoren der Haut stimulieren und die Durchblutung fördern (z. B. in GEHWOL Wärme-Balsam).
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